Julia, Astrid und der Stein der Weisen

„To the well-organized mind, death is but the next great adventure.“ (J. K. Rowling, Harry Potter and the philosophers stone)
Ganz nach diesem Motto haben wir uns entschieden statt Unsterblichkeit lieber mithilfe eines ganz besonderen Edelsteins neue Wege in der Organisation von Unizeugs und dem restlichen Leben zu gehen und so vielleicht sogar auch mal DODO-Status (Akronym für Disziplin, Organisation, Durchhaltevermögen und Orthografie) zu erreichen. Die open-source Software Obsidian ist dabei unser Mittel der Wahl, um Programme wie One Note, Roam Research, Evernote oder auch den klassischen Notizblock zu ersetzen.

Was ist Obsidian?

Was man unter Obsidian versteht, ist definitionsabhängig. Zum einen ist Obsidian ein natürlich vorkommendes, vulkanisches Gesteinsglas, das bei rascher Abkühlung von Lava mit einem Massenanteil an Wasser von maximal 3–4 % entsteht (Vgl. Wikipedia Obsidian). Obwohl man vielleicht Notizen in das Gestein einmeißeln könnte, ist die Struktur des Gesteinsglases chaotisch und amorph und dient damit unseren DODO-Zielen in keinster Weise. Deshalb halten wir uns im Folgenden lieber an ein anderes Obsidian: „a powerful and extensible knowledge base that works on top of your local folder of plain text files.“ (https://obsidian.md/). Oder nach Julias Definitionsversuch: „Obsidian ist eine Organisations- und Notizoberfläche mit hübschem Interface, schlichter Funktionsweise (mehr Pazazz durch PlugIns möglich) und super flexibel auf eigene Bedürfnisse anpassbar. Je nach deinen individuellen Anforderungen kannst du es so einfach oder kompliziert gestalten wie du willst. Das Besondere an Obsidian ist das Arbeiten mit Links, dadurch kann man sein eigenes semantisches Netzwerk aufbauen (graphenbasiert), dass alles lokal gespeichert wird und open source ist“.

Was kann ich mit Obsidian alle machen?

Verlinken
Obsidian basiert auf Markdown Files, die du auch als Graph, der aus Knoten (deinen Files) und Kanten (den Links) besteht, verwenden kannst. So kannst du Themen, Stichwörter oder Fachbegriffe, die in unterschiedlichen Dokumenten auftauchen untereinander verknüpfen und gezielter nach Themen sortieren und suchen. Wenn du ein Fan von Ordnerstrukturen bist, kannst du trotzdem alle deine Files ganz normal hierarchisch in Ordnern speichern. Wenn gleiche Themen dann in unterschiedlichen Zusammenhängen (z.B. in verschiedenen Seminaren) vorkommen, kannst du diese Files miteinander verlinken und so deine Sachen auf verschiedenen Ebenen organisieren.

Plugins
In Obsidian gibt es zwei unterschiedliche Arten von Plugins: die Core Plugins und die Community Plugins. Du kannst Plugins aktivieren und deaktivieren – je nachdem, was du gerade brauchst. Am besten klickst du dich mal selbst durch die Auswahlmöglichkeiten, um die Plugins zu finden, die dir besonders gut taugen!

Programmieren etc.
In Obsidian kommt auch dein DigiHumS-Herz nicht zu kurz! In den Markdown-Dateien kannst du deine IWGS Kenntnisse anwenden und direkt mit XML und CSS Sachen anpassen. Mit dem Plugin „Templator“ kannst du dich in JSON ausprobieren, bei Dataview kannst du SQL anwenden und generell Erfahrungen im Umgang mit Metadaten sammeln. Und wenn du schon mal etwas von Graphentheorie, Linked Open Data und Semantischen Netzwerken gehört hast, bist du von der Graphenansicht eh hin und weg.

Was denn jetzt?! – unsere Empfehlungen

Ast:
Für den Einstieg in Obsidian gilt auf jeden Fall: weniger ist mehr! Ich benutze Obsidian hauptsächlich zum Mitschreiben in der Uni und zur Terminorga. Deshalb habe ich nur die Community Plugins für PDFs (Extract PDF Annotations, Ozan’s Image in Editor Plugin), zum Mitschreiben (Excalidraw – weil ich gerne mit einem Stift auf dem Touchscreen schreibe ist das mein Schreibprogramm statt normaler Files, Dictionary, Outliner, Advanced Tables, Smart Typography), zur Terminorga (Calendar, Checklist, Periodic Notes) und für Metadaten (Metaedit, Dataview).
Julia:
Ich nutze Obsidian für meine Planung (Wochen und Quartale), als persönliches Wiki bzw. eigene Datenbank (interessante Orte, Personen, Zeiten, Themen, Medieninhalte…) und als Lernsystem mit Spaced Repetition (digitales Karteikartensystem aus meinen Notizen zur Vorlesung heraus mit Zeitstempeln). Dafür nutze ich Templator (automatisierter Notizaufbau), Leaflet und Kanban (Spielereien für räumliche Darstellung), Admonition (für cool aussehende Kästen, z.B. bei Zitaten) , Spaced Repetition und alles, was Astrid nutzt 😀

Wenn wir dich jetzt auch davon überzeugt haben, dass gute Organisation besser ist als Unsterblichkeit und du DODO – Status erreichen willst, dann kannst du dir hier Obsidian runterladen. Gute Tutorials gibts zum Beispiel bei The Productive Engineer, Linking your Thinking oder speziell für Excalidraw Zsolt’s Visual Personal Knowledge Management. Schaut euch auch die jeweiligen GitHubs der Plugins an!

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